10 Tipps der Deutschen Hochdruckliga e.V. DHL – Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention
1. Immer zur gleichen Zeit morgens und abends messen.
2. Die Messung sollte erst nach fünf Minuten ruhigen Sitzens im entspannten Zustand stattfinden.
3. Die Umgebung sollte ruhig sein, Beine nicht überkreuzen.
4. Den zu messenden Arm auf den Tisch legen. Der Unterrand der Blutdruckmanschette eines Oberarmmessgeräts sollte 2,5 cm über der Ellenbeuge enden (Manschette in Herzhöhe).
5. Auf die richtige Größe der Blutdruckmanschette ist dabei zu achten: Ist sie zu klein, wird ein zu hoher Blutdruckwert ermittelt.
6. Bei der Messung mit einem Handgelenkblutdruckmessgerät ist unbedingt darauf zu achten, dass sich die Messmanschette in Herzhöhe befindet.
7. Sind die Blutdruckwerte an beiden Armen unterschiedlich, gilt der höhere Blutdruckwert.
8. Wiederholungsmessungen sollten frühestens nach einer halben Minute stattfinden. Empfohlen werden zwei Messungen hintereinander, wobei der zweite, in der Regel niedrigere Wert zählt.
9. Bei Herzrhythmusstörungen ist zu prüfen, ob das eingesetzte Gerät verlässliche Werte liefert und daher verwendet werden kann.
10. Es sollten nur validierte Blutdruckmessgeräte zum Einsatz kommen. Empfohlen werden vor allem Geräte, die das Prüfsiegel der Deutschen Hochdruckliga tragen.
Messwoche gibt Sicherheit
„Hoher Blutdruck tut häufig nicht weh, kann aber auf Dauer unsere Gesundheit ruinieren und unsere Lebenszeit deutlich verkürzen“, warnt Prof. Markus van der Giet, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga e.V. Daher ist die Blutdruckkontrolle auch ein wichtiger Bestandteil des „Gesundes-Herz-Gesetz“, das 2025 in Kraft treten soll. Dann wird auch bei Kindern und Jugendlichen im Rahmen der ärztlichen Check-up-Untersuchungen der Blutdruck gemessen. Bisher galt das nur für Erwachsene.
Auch Menschen, bei denen bisher kein Bluthochdruck festgestellt wurde, sollten zuhause ab und zu den Blutdruck messen, rät die Deutsche Hochdruckliga e.V. In der Arztpraxis seien die Werte nicht immer aussagekräftig, erklärt Prof. van der Giet. Zum einem, weil es sich immer um eine Momentaufnahme handele, zum anderen, weil man in der Praxis beim Messen aufgeregter sei als zuhause und sich deshalb falsch hohe Werte ergeben könnten.
Wichtig ist, dass die Messung korrekt durchgeführt wird. Empfehlungen und Videos dazu gibt es auf der Webseite www.hochdruckliga.de. Die ärztlichen Experten der Hochdruckliga empfehlen eine „Messwoche“ pro Monat: An sieben aufeinanderfolgenden Tagen sollte man morgens und abends jeweils zwei Messungen durchführen. Aus allen Werten (außer denen des ersten Tages) wird dann der Mittelwert berechnet. Diese Mittelwertberechnung erledigen moderne Blutdruckmessgeräte bereits automatisch und übermitteln die Werte auch gleich per Bluetooth an eine App.
Da nur zuverlässige Messgeräte präzise Ergebnisse liefern, bietet die Deutsche Hochdruckliga auf ihrem Internetportal www.hochdruckliga.de eine Liste der von ihr geprüften und zertifizierten Geräte an. Einige Smartwatches bieten ebenfalls die Funktion der Blutdruckmessung, allerdings können sie die medizinisch exakte Messung mit einer Oberarmmanschette heute noch nicht ersetzen, erklärt Prof. Markus van der Giet.